Reise durch die Geschichte des Schlosses Habsburg
Einstieg
Wir haben als erstes den Film «Archäologie auf der Habsburg» von SRF geschaut. Zudem habe ich den Kindern einen groben geschichtlichen Abriss über das Mittelalter und die Habsburger vermittelt. Einige spannende Details wie z.B. den Tod von Sisi in Genf weckten das Interesse der Kinder sehr.
Da die Schule gleich unterhalb des Schlosses liegt, besuchten wir die Habsburg während zweier Lektionen. Wir haben den Rundweg samt allen Hörstationen gemacht. Obwohl die meisten Kinder in Habsburg wohnen, haben noch nicht alle Kinder Stationen gehört. Da ich mich vorgängig gut in die Geschichte eingelesen hatte, konnte ich einige Zusatzinfos zu berühmten Habsburgern erzählen. Das machte die eher trockene und komplizierte Familiengeschichte schmackhaft.
Weiter habe ich ihnen die zwei Homepages vorgestellt, mit denen wir hauptsächlich gearbeitet haben. Zum einen war das die Seite mit dem Zeitstrahl des Schlosses Habsburg von Museum Aargau und zum anderen «Die Welt der Habsburger».
Die Klasse teilte ich in sieben Zweiergruppen auf und wies jeder Gruppe einen bestimmten Zeitabschnitt zu. Dazu orientierte ich mich stark am Zeitstrahl von Museum Aargau. Die Kinder bekamen die Möglichkeit ihren Abschnitt ein erstes Mal zu lesen.
Bearbeitung
Anwendungskompetenzen: Videos schneiden
Die Kinder haben in den Zweiergruppen eigene Filme gedreht. Es gab keine Vorgabe zum Inhalt der Story. Einzige Bedingung war, dass die Story nur ein einziges Thema hatte (z.B. Torschuss mit einem Fussball, Legohäuschen bauen etc.). Da die Klasse 1:1 mit iPads ausgerüstet ist, konnte jedes Kind selber schneiden. Der bessere der beiden Filme wurde der Klasse gezeigt. Wir haben uns bei jedem Film darüber ausgetauscht, was schon (sehr) gut war und was bei einem nächsten Mal zu verbessern ist.
Interview erstellen
Die Kinder beschäftigen sich intensiv mit ihren Texten vom Museum Aargau und suchen in Büchern, Prospekten und im Internet weitere interessante Informationen. Sie schauen auch kurze Filme über ihre Epoche an. Anhand dieser Grundlagen erstellten sie die Fragen für das Interview. Hierfür diente uns Unterrichtseinheit «Interviews» aus den Sprachstarken 5 (Sprachbuch, S. 44-45).
Interview überarbeiten
Die Kinder haben während mehreren Lektionen das Interview überarbeitet. Die fertigen Interviews haben sie in grosser Schriftgrösse ausgedruckt und auf buntes Zeichnungspapier geklebt. So entstanden Moderationskärtchen. Mein erster Gedanke war, das Interview auswendig vorzutragen, aber der grosse Umfang des Textes liess es nicht zu. Vor allem hätte der Interviewer/Journalist viel weniger Text auswendig lernen müssen, als der Interviewte. Dieses Ungleichgewicht störte die Kinder und mich.
Interview üben und durchführen
Die Kinder übten das Interview bis zum Umfallen und suchten im grossen Kostümfundus der Schule eine passende Verkleidung für das Interview aus. Eine Gruppe wollte nicht vor die Kamera stehen. So wurde kurzerhand ein Plüsch-Meerschweinchen zum Interviewten.
Eigentlich wäre es geplant gewesen, die Interviews in dieser Woche im ersten Anlauf zu filmen und fertig zu stellen. Wir verbrachten nämlich einen Nachmittag auf der Burg und filmten die Interviews. Wieder zurück im Schulzimmer bemerkten wir jedoch, dass die Hintergrundgeräusche der anderen Gruppen, die naheliegende Autobahn und der Wind zu laut waren. Zudem waren einige Gruppen zu schlecht vorbereitet. Es brauchte also mehr Zeit zum Üben.
Abschluss
Nach den Ferien hiess es wieder üben, üben, üben. Zeitnah filmten wir in Halbklassen bei schönstem Wetter auf der Burg. Ich achtete darauf, dass die Gruppen nicht zu nah beieinander waren, um zu vermeiden, dass andere Gruppen auf dem Film zu hören sind. Obwohl immer nur zwei oder drei Gruppen gleichzeitig filmten, war es schwierig die Arbeiten zu beaufsichtigen und bei Problemen und Unsicherheiten Hilfe zu bieten. Die Burg ist zwar nicht weitläufig, aber die Distanzen waren trotzdem zu gross.
Auf den Filmaufnahmen waren immer noch viele Hintergrundgeräusche zu hören. Ich habe sie mit dem Programm iMovie auf dem iMac entfernen können. Leider liess es die Interviews sehr künstlich wirken. Darum habe ich sie teilweise nur minim reduziert oder gar keine Änderungen vorgenommen.
Weiterührende Aufgaben
Mit etwas mehr geplanter Zeit für die Unterrichtseinheit wäre es sinnvoll gewesen, die Interviews gemeinsam anzuschauen, Feedback zu geben und mehrere Male zu drehen und zu schneiden. Die meisten Gruppen konnten trotz Zeitdruck mit verschiedenen Einstellungen filmen. Bis auf eine der restlichen Gruppen haben alle jedes Frage-Antwort-Paar einzeln gefilmt. So mussten sie bei Versprechern nur eine Frage und eine Antwort von vorne filmen. Eine Gruppe hat wegen Versprechern das komplette Interview mehrere Male gefilmt. Den Inhalt des Films «Archäologie auf der Habsburg» hätte man noch mit Aufgabenblättern von SRFmyschool vertiefen können.
Materialien
- iMovie
- Padlet
- Sprachstarken 5 «Mit Aufnahmegerät und Notizblock zum Interview»
- SRF Film: Archäologie auf der Habsburg
- Zeitstrahl Museum Aargau
- Die Welt der Habsburger
- Handout «Einstellungsgrößen im Film: Von der Totale zum Detail» und «Die Regel der Five Shots»
Literatur
- Broschüre «Die Habsburg AG, Schweizerischer Kunstführer» Herausgegeben von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte
- «Die Habsburger im Mittelalter – Aufstieg einer Dynastie» Herausgegeben von Alexander Schubert für die Stiftung Historisches Museum der Pfalz zusammen mit Simone Heimann
- «Ein Königshaus aus der Schweiz – Die Habsburger, der Aargau und die Eidgenossenschaft im Mittelalter» von Bruno Meier
- «Blaues Blut» von Michael van Orsouw (Inhalt: Der Historiker Michael van Orsouw erzählt 13 royale Geschichten, die sich in den letzten gut 200 Jahren in der Schweiz abgespielt haben.)
Bildnachweise/Quellennachweis
- Beitragsbild: Screenshot Padlet von D. Kim
- Hintergrundbild Padlet: Habsburg Mai 2008, Burganlage im Überblick
- Symbol Video: eigene Gestaltung D. Kim
Autorin
Deobra Kim, Primarschule Habsburg
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